Der Salon liegt in Morpheus’ Armen
Salon Morpheus befindet sich in einer künstlerischen Pause. Eine dieser Pausen, die so lang werden, dass sie beginnen, selbst Kunst zu sein. Das Ensemble liegt zusammengerollt in Morpheus’ Armen, atmet langsam und träumt von Applaus, der nie ganz endet, sondern sich wie warmer Bühnennebel auf die Gedanken legt.
Im Zuschauerraum dösen die Ideen der letzten Premiere, manche murmeln noch Textfragmente, andere haben längst beschlossen, in andere Köpfe umzuziehen. Salon Morpheus ist glücklich. Endlich kein Premierenstress, keine Kritiken, keine Frage, was Kunst eigentlich will. Er will nur daliegen, in Morpheus’ Armen, dieser vertrauten Umarmung, die alles in einen sanften Halbschlaf legt. Vielleicht träumt er davon, wieder aufzuwachen. Vielleicht auch nicht.
Die Pause dehnt sich. Sie wird zu einem Raum zwischen zwei Atemzügen, zwischen zwei Bewusstseinszuständen, zwischen zwei Versionen desselben Traums. Und irgendwo darin, in diesem schwebenden Dazwischen, lächelt Morpheus, halb Gott, halb Gelassenheit, und flüstert: «Bleib noch ein bisschen. Die Kunst schläft nie – sie döst nur kreativ.»
Über Salon Morpheus
Salon Morpheus ist eine skurrile Varieté-Theater-Produktion, die seit 2016 über 30 Aufführungen in sechs Schweizer Städten abgehalten hat. Jede Vorführung ist einem bestimmten Thema gewidmet und setzt sich mit Gedanken und Schwächen der Menschheit auseinander und reget zum Nachdenken an. Dem Publikum bietet sich ein atmosphärisches Erlebnis mit fliessenden Übergängen zu den Einzeldarbietungen von Künstler*innen aus den Bereichen Gesang, Tanz und Akrobatik, teilweise begleitet von Live-Musik.